Konstantin Wecker: Kultur und Solidarität sind Nahrung für Seele und Körper – Plädoyer und Diskussion

Von rechts: Fany Kammerlander, Sarah Straub, Konstantin Wecker, Miriam Hanika und Tamara Banez im Gespräch über die Corona-Situation

3. Januar 2021

Das neue Jahr hat begonnen und es macht sich ein Gefühl der Erleichterung breit.

Mir geht es ähnlich, aber letztendlich hat sich an der bestehenden Situation leider noch nicht viel geändert. Deshalb möchte ich nochmal, auch wenn es möglicherweise nervt und auch, wenn es nach außen hin erst einmal nichts zu bewirken scheint, darauf aufmerksam machen, dass es für die meisten Selbstständigen und damit auch für alle Künstler und Musiker, die freischaffend arbeiten, weiter bergab geht.   

Die Zusammenhänge sind oft so komplex, dass man sie nicht in einem Satz erklären kann.

Wieso können die meisten meiner Kollegen keine Hilfen vom Staat beantragen? Wieso dürfen Gottesdienste und andere Veranstaltungen weiter stattfinden, aber Konzerte sind nichtmal im allerkleinsten Rahmen möglich (oder andersrum gefragt: sollte aufgrund der Lage dann nicht besser alles verboten sein…)? Und überhaupt, irgendwann wird es ja wieder bergauf gehen, warum beschweren sich alle so?

Konstantin Wecker hatte schon im November vier Musikerinnen zum Gespräch gebeten.

Neben Fany Kammerlander, Sarah Straub und Tamara Banez durfte ich auch dabei sein. Für mich besteht mittlerweile das größte Problem darin, dass man nicht mehr nach vorne schauen kann und dass man unfassbar viel mehr arbeitet, aber nur einen Bruchteil verdient. Man nimmt Jobs an für billiges Geld, versucht es jedem recht zu machen wo es nur geht und am Ende bleibt nicht viel außer einem müden Geist und einem großen Fragezeichen. Wie und vor Allem WANN geht es weiter? 

Das vom Staat in Werbevideos gezeichnete Bild des chillenden Künstlers, der gern zu Hause auf dem Sofa rumfläzt und jeden Tag Pizza bestellt und so auch noch die halbe Welt rettet, kann ich jedenfalls nicht unterstreichen. Ich bleibe zu Hause, aber chillig ist das nicht – es ist belastend.

Trotz Allem hat es mich sehr gefreut, gemeinsam mit meinen Kolleginnen bei diesem Interview mitzuwirken. Es tut gut, sich gemeinsam über die aktuelle Situation auszutauschen und ich hoffe, dass der Diskurs lebendig bleibt, auch wenn uns Corona jetzt schon weit länger beschäftigt als gedacht. 

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