(53520) Schuld – Hilfe für die Opfer der Hochwasserkatastrophe

Miriam Hanika singt ihr Lied "(53520) Schuld"

25. Juli 2021

Manche von euch wissen vielleicht, dass die Eifel mein zweites Zuhause ist. Bad Münstereifel um genau zu sein, wo meine Mutter und meine Großeltern wohnen und ich einen großen Teil meiner Kindheit verbracht habe. Auch Louise kommt aus der Nähe von Bad Münstereifel – doch ihr Bad Münstereifel, so wie es mal war, gibt es nicht mehr. Vor einigen Tagen ist ein großer Teil dieser wunderschönen Stadt der Flut zum Opfer gefallen. Meiner Familie geht es gut. Auch meinen anderen Verwandten in Erftstadt und Umgebung. Aber ihre Welt wurde völlig auf den Kopf gestellt.

Wo Schatten ist, gibt es bekanntlich auch Licht: Es scheint, die Solidarität ist genauso groß wie die Zerstörung, man hilft sich gegenseitig, so gut man eben kann.

Ich hatte auch überlegt, nach Bad Münstereifel zu fahren. Aber ich habe weder die Muskelkraft um Schutt wegzuräumen, noch die mentale Stärke eines Kriseninterventionsteams.
Aber ich habe eine ganze Menge Wut im Bauch, die ich in einem Lied entladen musste.
Und ich habe, da man vor Ort momentan auch auf finanzielle Hilfe angewiesen ist, ein Spendenprojekt bei GoFundMe gestartet.

Es gibt schon einige Spendenaufrufe zu dieser Katastrophe, aber da ich einen so persönlichen Bezug zu dieser Gegend habe und viele Bekannte und Freunde alles verloren haben, möchte ich selbst etwas dazu beitragen und euch bitten, eifrig zu spenden.
Ich bin kein Verein, aber ich werde euch im Nachhinein natürlich darüber informieren, an wen diese Spenden gegangen sind. Vor Allem möchte ich Menschen unterstützen, die schon durch die Corona-Krise eine schwierige Ausgangslage hatten.

Wütend bin ich im Übrigen auf die Unfähigkeit von uns Menschen, der Politik und der Industrie, sich der Problematik des Klimawandels endlich mit all seiner Dringlichkeit anzunehmen.

Letztes Jahr waren die Wälder der Eifel vertrocknet, dieses Jahr sind die Städte überflutet und trotzdem tut sich nichts. Oder zumindest viel zu wenig.
Fiona, für die ich dieses Lied geschrieben habe, ist meine kleine Nichte, die ebenfalls in NRW wohnt. Ich wünsche ihr nicht weniger, als dass sie in einer Welt aufwachsen kann, in der sie nicht ständig Angst vor Umweltkatastrophen haben muss – nur weil wir nicht bereit waren uns einzuschränken.

Der Name meines Liedes erklärt sich wahrscheinlich von selbst. Die Frage der Schuld stellt sich die Menschheit in regelmäßigen Abständen – und sie wird sie sich wohl sehr bald wieder stellen müssen, wenn wir nicht für grundlegende Veränderungen kämpfen.

An 53520 Schuld, den von der Flutkatastrophe wohl am stärksten zerstörten Ort, wird übrigens auch ein Teil eurer Spende gehen.

Ich danke euch von Herzen!

1 Kommentar

  1. Dein Engagement und dein Mut, die Dinge beim Namen zu nennen, zeichnen dich aus. Trotz der schwierigen Coronazeiten für dich als Künstlerin denkst du an deine Künstlerkollegen und -kolleginnen und jetzt die Menschen in deiner Heimat. Ich habe großen Respekt und Hochachtung vor deiner Haltung und deiner Fähigkeite gute Ideen Realität werden zu lassen.

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