Ich will nicht nur sein, ich will leben.
Doch wie schafft man das eigentlich? Ich finde es gar nicht so einfach, zwischen all den Verpflichtungen, den Regeln, Verantwortungen, den Ablenkungen, Trends und der Dichte, die unsere Zeit so kennzeichnet, das Leben nicht aus den Augen zu verlieren.
Wie oft habe ich gedacht, dass es so viel leichter wäre, einfach an etwas anzuknüpfen, mich an jemanden dranzuhängen, es einfach so zu machen, wie es jemand vor mir schon getan hat. Wir leben, zum ersten Mal in der Musikgeschichte in einer Zeit, in der das, was schon da gewesen ist, mehr Gewicht hat, als das, was entsteht. In der Kultur für viele ganz eng verknüpft ist, mit etwas, was früher besser war und was abschreckt, wenn es sich nicht einordnen lässt.
Es wäre so leicht, einfach etwas zu machen, was „man kennt“. Aber ich weiß nicht, wie es euch geht: Ich kann das nicht. Ich kann nicht etwas oder jemandem hinterherlaufen, auch, wenn ich weiß, dass viele Dinge dann vermutlich einfacher wären.
Denn ein Schritt ins Ungewisse ist auch ein Schritt in die Freiheit, in ein Leben mit Möglichkeiten, die wir uns nicht mal vorstellen können. Mit vielen Umwegen und Hindernissen, aber einer unvermeidbaren Lebendigkeit.
Jeden Abend, wenn ich „Spuren“ auf der Bühne singe, wird mir das wieder klar.
Dieses Video stammt vom Releasekonzert in München, vor nicht ganz einem Jahr.
Am 08.03. singe ich dieses Lied wieder in München im Kulturzentrum Trudering. Nicht vergessen: wir spielen dort um 19:30 unser Weltfrauentagskonzert im Trio.
Liebe Miriam, ich bin froh, dass du niemandem hinterher läufst, sondern deine eigenen wunderbaren Lieder und Kompositionen verwirklichst. Den musikalischen Mainstream kann man zur Genüge hören.
Danke dir, Werner, für deine lieben Worte 🙂