Dichterinnen wie Mascha Kaléko sind leider rar gesät und darum habe ich mich sehr gefreut, diesen Monat mit Miriam Hanika eine junge Künstlerin gefunden zu haben, die heute genau solche Texte schreibt.

Purple Schulz

WDR4

„Der weibliche“ Wecker meldet sich zu Wort/Stimme. Ein warmherzig klingendes, wohlwollendes Sangesorgan leitet durch ein herrlich zeitloses Geschehen. Ein Gefühl eines akustischen Zuhauses zeugt für Vertrautheit. Man möchte gar nicht raus, was diese gemütliche kleine Welt betrifft…

Michael Fuchs-Gamböck

GoodTimes 3/23

Ein Instrument, das eigentlich gar nicht funktionieren könne, wie sie sagt. In zwei Instrumentals jeweils zum Einstieg beweist sie freilich das Gegenteil. Und auch im Barfuß-Auftritt, mit ihren Moderationen wie bei den thematischen Alben-Schwerpunkten Heimat und Tod überzeugt sie mit einer eigenen Note.

Oliver Hochkeppel

SZ München

Miriam Hanika, Englischhornistin, Oboistin, Liedermacherin, mit ihrem Ennglischhorn vor einem blauen Hintergrund.

Texte, „die an die Gedichte einer Mascha Kaleko oder eines Erich Kästners erinnern“ (WDR 4), ein „warmherzig klingendes, wohlwollendes Sangesorgan, dass durch ein herrlich zeitloses Geschehen leitet“ (Good Times) und ein Oboenstudium, was ihr „eine stabile Basis und Flügel verleiht“ (hr2 kultur) – das alles ist Miriam Hanika.

Aus einem Konzert der vielfach ausgezeichneten Sängerin und Oboistin geht man immer anders heraus, als man hineingekommen ist. Allein weil man danach weiß, dass Miriam Hanikas poetisches Universum und ihr seltenes Instrument füreinander geschaffen wurden. Ganz logisch sozusagen. Und trotzdem ungekünstelt progressiv. Ob solo am Klavier oder mit ihrer mitreißenden Band – die Lieder dieser Multiinstrumentalistin leuchten.

Als „musikalisches Multitalent“ (prisma) ist sie Preisträgerin zahlreicher Lieder-Wettbewerbe (u.A. Peter-Rohland-Singe-Wettstreit, Friedenssong-Wettbewerb Bonn). 2024 wurde sie mit dem Förderpreis für junge Liedermacher der Hanns-Seidel-Stiftung ausgezeichnet.

2021 erhielt Miriam Hanika das Stipendium für Musik der Stadt München. Mit dem Dandelion Quintett gewann sie im Rahmen des internationalen Ars Ventus Wettbewerb für Kammermusik 2019 den ersten Preis.

Miriam Hanika veröffentlicht ihre Alben bei Konstantin Weckers Label Sturm & Klang. Ihr zweites Album „Louise“ (2021) wurde für den Deutschen Schallplattenpreis nominiert.

Ab März 2025 ist Miriam Hanika mit ihrem Programm *innenleben auf Tour. Mit ihrem neuen Album rückt sie die Suche nach Identität in einer kälter werdenden Welt in den Mittelpunkt. Und so erhält auch das zu Unrecht angestaubte Konzept der universellen Weiblichkeit einen längst überfälligen Platz: in der allerersten Reihe.