*innenleben – die Geschichte dahinter

Miriam Hanika am Piano

8. Juni 2025

Vor ein paar Monaten saß ich an einem sonnigen Nachmittag da und dachte nach. Ich machte mir Gedanken darüber, wie es wohl war, geboren zu werden, und wie seltsam es ist, dass wir uns alle überhaupt nicht daran erinnern können.

Es muss eine wunderbare Zeit gewesen sein, diese neun Monate. Wunderbar, nicht zu wissen, wer man ist oder wer man zu sein hat.

Jeder Mensch hat eine Mutter. Ob man sie liebt oder hasst – sie ist die eine Person, zu der wir unausweichlich eine Beziehung haben, schon lange bevor wir überhaupt geboren sind.
Mutterwerden ist das Natürlichste der Welt. Und trotzdem gibt es in unserer Gesellschaft viele junge Frauen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht wissen, ob es einen Platz dafür im eigenen Leben gibt. Jede Frau setzt sich früher oder später mit dem Gedanken auseinander – ich auch. Dahinter stehen viele Fragen und Ängste, Wünsche und Hoffnungen.

Ich habe erst in den letzten Jahren angefangen, mit anderen Frauen aus allen Altersgruppen offen darüber zu sprechen. Das ist gar nicht so leicht, denn auf uns Frauen liegt der Glaubenssatz, dass wir alle ganz automatisch Mutter werden wollen – und auch können. Doch das ist bekanntlich nur die halbe Wahrheit.

Und so entstand ein Lied über die größte Verantwortung, die man im Leben eingehen kann – die man ohne Vertrag abschließt und ganz sicher ohne Rückgabe- und Umtauschrecht.

Ich habe es meiner Nichte gewidmet, die einen Tag, nachdem ich *innenleben als letztes Lied für das Album komponiert hatte, geboren wurde. Aber je länger ich dieses Lied kenne, desto mehr weiß ich, dass es ihr, aber auch drei anderen Personen gehört: meiner Schwester, meiner Mama und mir.

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