Das Leben und sein Plan: Ein kleiner Blick hinter die Kulissen und die Entstehung von diesem Lied.
Ich wünsche mir so oft ein paar mehr Gliedmaßen, damit ich all meine Instrumente gleichzeitig spielen kann und sie so zu einem großen, eigenen Instrument werden 🙂
Neulich hat mich jemand gefragt, ob ich dieses Lied an das berühmte, mir aber unbekannte Zitat von Sören Kierkegaard angelehnt habe: „Das Leben kann man nur rückwärts verstehen, aber leben muss man es vorwärts.“
Dieses Lied war tatsächlich eine Auftragskomposition. Es ging ums Zurückschauen im Leben, um das Lernen und auch um Fehler. Irgendwann habe ich, wie eigentlich jedes Mal, verstanden, dass es auch mein Thema ist:
Was machen wir Pläne. Wie viel hoffen, erzwingen und analysieren wir. Aber das Leben hat seinen eigenen Plan. Schicksal nennen wir das, was wir nicht ändern können. So viele Fragen bleiben offen, auch immer die nach richtig oder falsch.
Aber eines ist klar: Man kann nicht ganz verkehrt leben, wenn man sich an wenige grundsätzliche Moralvorstellungen hält. Was so veraltet klingt, ist aktueller als je zuvor. Wir sind am Ende des Tages diejenigen, die über unser Handeln entscheiden. Es liegt immer und immer an uns, dieses Leben zu gestalten – aber verstehen werden wir erst beim Blick zurück.
Das Leben und sein Plan
Der Plan und sein Leben
Das Leben ist ein Buch mit sieben Siegeln,
Ein Kapitel ist ein Jahr,
In einer uns ganz fremden Schrift geschrieben,
Die sich im Gelebten offenbart.
Wir wissen nie, was uns erwartet,
Und wohin wir morgen gehn,
Jeder Tag folgt einem Plan, doch das Leben lebt man vorwärts,
Um es rückwärts zu verstehn.
Jedes Jahr ein vager Plan, doch das Leben lebt man vorwärts,
Um es dann rückwärts zu verstehn.
Wir wagen viel, wenn wir nach hinten schauen,
Auf alles, was man gern verdrängt doch nie vergisst,
Auf das, wovon wir denken oder glauben,
Dass es richtig oder falsch gewesen ist.
Doch hinterher sind wir vielleicht ein bisschen klüger,
Oder auch ein bisschen dümmer als gedacht,
Das sind wohl alle, die es wagen, sich selbst zu hinterfragen,
Denn klüger wird man, wenn man Fehler macht.
Es gibt kein Ziel auf dieser Suche,
Nach dem, was uns gerecht und wahr erscheint,
Und was nach all den Oberflächlichkeiten,
Zwischen unsren Zeilen übrig bleibt.
Was nicht oberflächlich ist und nicht vergänglich,
Uns Tiefe gibt, doch nie nach unten treibt,
Was uns zeigt, wie beständig dieses Leben,
Sich in unsre Ablaufpläne schreibt.
So dass man Vieles erst im Nachhinein versteht,
Während man das Leben vorwärts lebt,
So viele Pläne, die das Leben macht, versteht man erst am Schluss,
Während man es vorwärts leben muss.
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